Keine Wiedervereinigung mit dem Krieg 2018, 3. Oktober

Keine Wiedervereinigung mit dem Krieg 2018, 3. Oktober

Erneut Friedensmusik in der Kriegs-Übungsstadt Schnöggersburg (Altmark, Sachsen-Anhalt)

Wie schon 2017 wurde auch diesen 3. Oktober 2018 die Rheinmetall Kriegs-Übungs- und Aufstandbekämpfungsstadt für die NATO-Truppen durch Musikerinnen und Musiker von Lebenslaute sowie Aktivistinnen und Aktivisten der Bürgerinitiative Offene Heide besetzt. In diesem Jahr waren erfreulicherweise auch Aktive des Jugendnetzwerks für politische Aktionen (JunepA) mit dabei und eröffneten auf dem Gelände des „Gefechtsübungszentrums“ (GÜZ) ein „Friedensübungszentrum (FÜZ)“. Dafür wurde ein Gebäude von Schnöggersburg mit Pflanzungen vor den Fenstern und einer Umgestaltung der Fassade umgewidmet.
Zur Eröffnung führte Lebenslaute Chor- und Instrumentalmusik auf – von Heinrich Schütz bis Kurt Weill. Es erklangen Lieder gegen den Krieg aus verschiedenen Epochen und Ländern. Hiermit wollen die Gruppen am Tag der Deutschen Einheit auf die direkte Kriegsvorbereitung aufmerksam machen, die, so Malte Fröhlich von der Offenen Heide „eine ganz neue Dimension hier erreicht und sich zunehmend einer demokratischen Kontrolle entzieht“.

Aufspielen unter dem Regenbogen – wider den Krieg
Das FriedensÜbungsZentrum wird mit Musik eröffnet

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem „Unionsplatz“ wurden Friedensfahnen gehisst, der Platz wurde umbenannt
„Wohl denen, die da wagen, ein Nein zur rechten Zeit, nicht Ja und Amen sagen zur Bombensicherheit!“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Schwarz-Rot-Grüne Regierung in Sachsen-Anhalt bebaut etwa 6,5 qkm in Schnöggersburg im Auftrag eines Konsortiums von Bund, Bundeswehr und Rheinmetall. Nach Fertigstellung in 2 Jahren soll Rheinmetall die Stadt an die NATO-Truppen (und andere Kampfverbände) vermieten, die dort Aufstandbekämpfung und Krieg in Städten üben können sollen. Seit einem Jahr finden in manchen Bereichen auch schon Übungen statt, die Spuren waren in der eigentlich neuen Stadt deutlich zu sehen: Von Panzern zerschrammte Bordsteine oder eine umgeknickte Laterne sowie Patronenhülsen zeugen von ersten Kriegsübungen.

Gleichzeitig wird ein Teil der Stadt noch gebaut, am „Ortseingang“ prangt passend dazu neben dem Ortseingangsschild ein Baustellenschild des Landes Sachsen-Anhalt. Es ist dementsprechend unklar, wer eigentlich an welcher Stelle das Hausrecht inne hat, auch die Zufahrtsstraße nach Schnöggersburg scheint den Schildern vor Ort nach nicht zum Truppenübungsplatz zu gehören, schließlich wird entlang der Straße in regelmäßigen Abständen auf die „Grenze zum Truppenübungsplatz“ hingewiesen.

Die Konzertaktion stand im Gegensatz zum alljährlichen Programm der Bundeswehr am 3. Oktober, bei dem die Übungen und Einsätze als Abenteuerspiele verharmlost wurden. Die Gruppe wurde von der Polizei von der Baustelle begleitet.

Die Aktion wurde durchgeführt gemeinsam mit AktivistInnen des Jugendnetzwerks für politische Aktionen (JunepA) und der Bürgerinitiative OFFENe HEIDe:

presse-junepa@riseup.net, Pressekontakt in der Aktion: 015751462348

offeneheide@t-online.de, 0173 2051088, Malte Fröhlich