2018 Köln

2018 Köln

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Aktion | Aktionsticker und -Bericht | Fotos | Medienberichte | Material (u.a. Mitteilungen) | Aufruf | Konzertprogramm | Wir suchen

Aktionstage: Woche 15.-­21. August 2018 in Köln
Vorkonzert:
Sonntag, 19.8., 18:00 Uhr, Alte Feuerwache, Melchiorstraße 3, Köln-City
Konzert-Blockade:
Montag, 20.08., 5:15 Uhr, alle Zufahrten des Bundesamts für Verfassungsschutz, Merianstraße 100, Köln-Volkhoven/Weiler
Aktionskonzert:
Dienstag, 21.8., 10 Uhr, am Bundesamt für Verfassungsschutz

Unsere diesjährige Aktion zur Schließung des Inlandgeheimdienstes erfolgt in Kooperation mit Initiative Keupstraße ist überall, DFG-VK-Gruppe Köln, Tribunal NSU-Komplex auflösen, Köln gegen Rechts, Agitpropgruppe „Pappnasen rot-schwarz“.

Musizieren und Blockieren – Die Lebenslaute vor den Toren des Verfassungsschutzes from Positive Energy Productions | CC BY-NC-ND 3.0 on Vimeo.

Nachgang 2019, hier von wsws.org: Nach Protest gegen Verfassungsschutz – Bußgelder gegen Musikgruppe „Lebenslaute“ (mit Links), 18.3. 2019


> Aktionsticker und -bericht, 20. August 2018, Bundesamt für Verfassungsschutz. (Pressemitteilungen hier, Fotos hier)

5:15 Alle Zufahrten und Zugänge zum Bundesamt für Verfassungsschutz sind blockiert. Die Geheimdienstmitarbeiter*innen können ihre Arbeit nicht aufnehmen.

5:17 Lebenslaute beginnt an den fünf Toren mit Konzertmusik.

5:30 Stimmung an den fünf Toren ist ruhig.

5:30 Am Haupttor in der Merianstraße 100 treffen die ersten Mitarbeiter*innen mit PkW ein. Sie drehen ab, als sie sehen, dass das große Haupttor mit einem Banner versperrt ist und davor rund 20 Musiker*innen mit Instrumenten und singend ein Konzert geben.

5:30 Die Polizei kommt mit Einsatzfahrzeugen und sondiert die Lage. Niemand kann das Gelände des Inlandsgeheimdienstes betreten.

5:50 An einem Nebentor fahren nun auch Fahrzeuge von Geheimdienstmitarbeiter*innen vor. Sie sehen, dass auch dort musikalisch dicht ist, und drehen ab.

6:05 Immer mehr Mitarbeiteinde des Geheimdienstes parken vor dem Haupttor, stehen auf dem Parkplatz und kommen nicht zu ihrem Arbeitsplatz. Sie werden von Lebenslaute-Aktivist*innen auf den Grund der Aktion angesprochen und bekommen spezielle Flyer für sie als Mitarbeitende des Geheimdienstes.

6:30  Die Polizei kündigt die Räumung der Blockade am Haupteingang zum Bundesamt für Verfassungsschutz an.

6:33 Polizeikräfte räumen Lebenslaute-Musiker*innen während des Konzerts. Dabei greifen sie einer Violinistin in den Bogen. Cello- und Mandolin-Spieler*innen sowie einige Sänger*innen werden weggetragen.

6:40 Der Zugang für Mitarbeitende, die das Gelände zu Fuß betreten, wurde durch die Polizei geräumt und wird nun durch Polizeifahrzeuge und -bedienstete freigehalten.

6:41 Die deutschesee steht kurz mit LKW vor der Blockade der Hauptzufahrt und fährt dann wieder weg. Sieht so aus, als würde es heute keinen frischen Fisch in der Kantine des Geheimdienstes geben.

7:16 Die Polizei fährt mit einem leeren Polizei-Reisebus vor.

7:40 Immer noch kommen viele PKW zum Haupttor, müssen wenden und sich einen anderen Platz suchen. Zwischenzeitlich stauen sich Autos auf der Merianstraße.

8:40 Die Polizei hat Verstärkung aufgefahren und die Blockade an der Hauptzufahrt gekesselt: Musiker*innen können weder gehen noch hinzukommen.

8:45 Hochdekorierte Polizeibeamte haben das Bundesamt für Verfassungsschutz betreten, um sich mit dem Geheimdienst über das weitere Vorgehen abzustimmen

8:50 Die Blockade vor dem Haupttor wurde trotz Kessel verstärkt: Mittlerweile befinden sich 40 Musiker*innen vor der Hauptzufahrt, die musikalische Verstärkung richtet sich neben dem Polizeikessel zum gemeinsamen Musizieren mit den Eingeschlossenen ein.

8;55 Die Musiker*innen im Kessel haben die erste Aufforderung erhalten die Blockade aufzugeben. Es droht Personalienaufnahme, Platzverweis und bei Nicht-Befolgen die Ingewahrsamnahme.

09:14 Aus internen Gesprächen der Polizei war zu erfahren, dass sie noch nicht wissen, wie sie mit den Instrumenten umgehen sollen und hoffen, dass die Musizierenden nach mehreren Aufforderungen freiwillig gehen.

09:20 Die Polizei hat nun doch mit der Räumung der Hauptzufahrt begonnen. Musizierende, die nicht freiwillig beiseite gegangen sind, werden – zum Teil mit Instrument – weggetragen.

9:50 Die Hauptzufahrt ist geräumt und wird von der Polizei bewacht, damit Verfassungsschutz-Bedienstete zu ihrem Arbeitsplatz kommen können.

9:55 Die Musiker*innen von den anderen Zugängen kommen bei der Hauptzufahrt für ein kurzes gemeinsames Abschlusskonzert mit Chor und Orchester und zusammen

10:05 Zu den Klängen des klassischen James-Bond-Themas erzählen wir die skandalöse Geschichte des hessischen Verfassungsschutz-Mitarbeiters Andreas Temme und seiner Verwicklung in den NSU-Mord an Halit Yozgat.

10:15 Das Konzert ist verklungen, die Blockade-Aktion beendet. Wir kommen, wie lange schon angekündigt, morgen um 10 Uhr wieder, um am Haupttor de BfV unser Aktionskonzert aufzuführen. Hier findet sich das Programm.


>> Fotos

Fotos stehen zur freien Verfügung bei Nennung der UrheberIn (Lebenslaute, falls nicht anders benannt).

Blockade der Hauptzufahrt des BfV: Montag, 20. August 5:30

Vorkonzert Lebenslaute in der Alten Feuerwache (Köln) mit dem Saz-Spieler Erdal Aslan, 19.08.18

Blockade des Nebeneingangs 2 zum BfV an der Merianstr. 108, Montag 20.August 5:30 Uhr

Blockade des Nebeneingangs 4 zum BfV, Merianstr. 100, Montag 20.August 5:30 Uhr

Konzertblockade des Nebeneingangs 4 zum BfV, Montag 20.August 6:15 Uhr

Konzertblockade des Nebeneingangs 3 zum BfV, 8:20 Uhr

Konzertblockade des Nebeneingangs 5 zum BfV, Merianstr. 100, 8:22 Uhr

Die Polizei beginnt am Haupttor einen Nebeneingang für Fußgänger*innen zu räumen, 6:35 Uhr

…es handelt sich um Cello, Mandoline, Violine und Sänger*innen.

Polizeikräfte leiten am Haupttor durch einen kleinen Korridor erste Mitarbeiter*innen des Geheimdienstes durch eine Fußgängerschleuse, 6:41

Konzertblockade am Haupttor des BfV: Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei kesseln die Lebenslaute Musiker*innen ein, 8:30

Die Konzertblockade am Haupttor wird komplett geräumt. Sänger*in wird weggetragen.

Auch das Cello muss weichen.

Aktionskonzert am Bundesamt für Verfassungsschutz, Dienstag, 21. August 2018



Fotos stehen zur freien Verfügung bei Nennung der UrheberIn (Lebenslaute, falls nicht anders benannt).


>> Medienberichte

Aktionsberichte
R-Mediabase.eu-Videoschau (51:51 Min.) vom 19. bis 21. August: r-mediabase.eu/…id=254:lebenslaute-verfassungsschutz-besetzt (YouTube-Einzelvideo der drei öffentlichen Auftritte Sonntagabend-Vorkonzert, Aktionsmontag und Dienstag-Abschlusskundgebung von Hans-Dieter Hey, Text +13 Fotos vom Montag, Text +17 Fotos vom Montag von Hans-Dieter Hey, Text +36 Fotos vom Dienstag von Jochen Vogler)
Newsscan-Musikvideo auf YouTube vom Vorkonzert, Sonntag, 19.8.: James Bond vs. VS (6:55-Min.-Video mit einem der drei ins Chor-Orchester-Lied eingefügten Sprechtexte), 17.9. 2018
Fotos vom Dienstag, 21.8., von Herbert Sauerwein: flickr.com/photos/153944211@N04/albums/72157672594722958 (37 Fotos)
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Aachener Zeitung: Musiker demonstrieren vor Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln (mit drei Fotos von Oliver Bergs/dpa), 20.8. 2018, 12:15
AFP: Agenturnachricht Musiker blockieren Zugang zum Verfassungsschutz, 20.8. 2018 – online nicht mehr frei verfügbar
Bild regional: Bundesamt für Verfassungsschutz Musiker-Demo vor dem Verfassungsschutz (Oliver Berg/DPA mit zwei DPA-Fotos und einem privaten), 20.8. 2018, 11:14
Deutschland today: Musiker blockieren Zugang zum Verfassungsschutz in Köln (AFP-Text und -Foto), 20.8. 2018
DFG-VK auf YouTube: Protestkonzert gegen die Arbeit des Verfassungsschutzes (1:49-Min.-Video vom 21.8.), 22.8. 2018
Focus (regional): Musik-Demo gegen Geheimdienste vor Bundesamt für Verfassungsschutz (Textübernahme vom Kölner Express, „red“, mit einem Foto von Lebenslaute), 20.8. 2018, 9:40
Freiheit statt Angst: Die Gedanken sind frei – Lebenslaute vor dem BfV (Intro-Text der Initiative und Aktionsticker der Lebenslaute), 21.8. 2018
Junge Welt: „Haben Betrieb beim Bundesamt gestört“ – Mit Instrumenten gegen den Verfassungsschutz (Gespräch mit Katinka Poensgen, von Gitta Düperthal), 22.8. 2018 – Beginn lesbar, Weiteres hinter einer Paywall
Kölner Express: Polizei löst Musik-Demo vor Bundesamt für Verfassungsschutz auf („red“, mit einem Foto von Lebenslaute), 20.8. 2018, 11:09
Kölner Stadtanzeiger: Polizei löst Demonstration vor Bundesamt für Verfassungsschutz auf, 20.8. 2018 – online inzwischen hinter einer Paywall
Kölner Stadtanzeiger: Musikalische Demo vor Bundesamt („ts“, mit einem Foto von Lebenslaute, hier als lebenslaute.net-PDF) 21.8. 2018
Kölner Stadtanzeiger: Wieder Musik-Demo gegen Geheimdienst, („tse“, mit einem Foto von Michael Bause, hier als lebenslaute.net-PDF), 22.8. 2018
Kölnische Rundschau: Demonstranten blockieren Eingänge zum Bundesamt für Verfassungsschutz (dpa-Text und -Foto), 20.8. 2018, 8:54
Neue Musikzeitung: Nachricht Musikerinnen demonstrieren vor Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln (dpa-Text bearbeitet vom Kulturinformationszentrum KIZ, mit einem Foto von Lebenslaute), 20.8. 2018
Neue Rheinische Zeitung: Lebenslaute sucht Whistleblower (Text, 37 Fotos, Bilduntertitelungen und mehr Links von Arbeiterfotografie), 21.8. 2018
Neue Rheinische Zeitung: Gefährliche Instrumente (Berta – interviewt von Anneliese Fikentscher, mit einem Foto von Lebenslaute), 21.8. 2018
Neue Rheinische Zeitung: Der Geheimdienst, der so genannte Verfassungsschutz, ist nicht reformierbar (Markus – interviewt von Anneliese Fikentscher, mit einem Foto von Lebenslaute), 21.8. 2018
Neues Deutschland: Mit Suite und Kantate gegen Staat im Staate (dpa-Text, Bearbeitung: nd) 21.8. 2018
Perspektive-Online.net: Zentrale des Verfassungsschutzes blockiert (mit einem Foto von Lebenslaute), 20.8. 2018
Pressenza.com: Musik-Aktion gegen Verfassungsschutz (Rolf Gössner, Rede und Vorbemerkung, mit zwei Fotos von Lebenslaute und dem DFG/VK-Video), 7.9. 2018
Radio Köln: Musiker blockieren Bundesamt für Verfassungsschutz (Text: „GL“, mit 5 Fotos), 20.8. 2018
Report K: Morgendliche Proteste gegen den Verfassungsschutz (Andi Goral, mit einem Foto und einem 15:10-Min.-Video vom Haupttor inklusive zweier Interviews und der Blockaderäumung), 20.8. 2018, 9:35h/12h
Rheinische Post RP-Online: Musiker blockieren Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln („hsr“, mit zwei Fotos von Lebenslaute), 20.8. 2018, 11:21
Schattenblick.de: Verfassungsschutz wurde stundenlang gestört – Polizei räumt spielendes Orchester (mit zwei Fotos und viel Text von Lebenslaute), 21.8. 2018
Stern: News Musiker blockieren Zugang zum Verfassungsschutz in Köln (AFP-Text und -Foto), 20.8. 2018, 12:27
SWR: SWR2-Musik Beethoven gegen Geheimdienste (mit einem picture-alliance/dpa-Foto von Oliver Berg und einem SWR-Landesschau-Fernsehbeitrag von 2016), 20.8. 2018, 13:59
Tag24.de: Blockade beim Bundesamt für Verfassungsschutz geräumt (mit drei Fotos u.a. von dpa und Lebenslaute), 20.8. 2018, 8:51-10:06
TAZ-Blog: Bewegungs-Blog Mit Suite und Kantate gegen den Staat im Staate – „Die Gedanken sind frei“ singen und auch fordern! (Text von AktionFSA), 21.8. 2018
WDR: Polizei räumt Musiker-Demo vor Verfassungsschutz (mit zwei Fotos von Oliver Köhler), 20.8. 2018, 9:13
Welt: Proteste – Musiker blockieren Zugang zum Verfassungsschutz in Köln (AFP-Text mit dpa-Foto), 20.8. 2018

Weitere Berichte, die später erschienen
18.3. 2019: Nach Protest gegen Verfassungsschutz – Bußgelder gegen Musikgruppe „Lebenslaute“ (World Socialist Web Site, Dietmar Gaisenkersting)
13.10. 2018: »Verfassungsschutz in unverdienten Ruhestand!« Gespräch mit Rolf Gössner (Junge Welt Wochenendbeilage, S. 1, Markus Bernhardt) – Beginn lesbar, Weiteres hinter einer Paywall
11.10. 2018: Bedrohte Grundrechte – Für Gewaltenteilung und Unschuldsvermutung: Breiter Protest gegen Verschärfung von Polizeigesetzen (Junge Welt, S. 3, Markus Bernhardt) – Beginn lesbar, Weiteres hinter einer Paywall
7.9. 2018: Verfassungsschutz nimmt Stellung nach umstrittener Maaßen-Äußerung (Spiegel.de, mit einem DPA-Foto vom 20.8. zur LEBENSLAUTE-Aktion und einem Expräsident-Maaßen-Video)

Vorberichte
Neue Westfälische (NW-Herford-Lokalteil „Herforder Kreisblatt“): Musiker protestieren lautstark – Demonstrationen mit Programm in Köln (als lebenslaute.net-PDF) 14.8. 2018


>> Material

Pressemitteilungen:
Aktionskonzert am Bundesamt für Verfassungsschutz, Dienstag, 21.08. 2018
Verfassungsschutz wurde stundenlang gestört – Polizei räumt spielendes Orchester
, Mo., 20.08., 12:12
Ruppige Teil-Räumung: BfV weiterhin empfindlich gestört, Mo., 20.08., 8:14
Konzertblockade hat begonnen
, Montag, 20. August 2018, 5:15 Uhr
Stehende Ovationen beim Vorkonzert in der Alten Feuerwache, Köln, Sonntag, 19. August 2018
Gegen den Staat im Staate – Geheimdienste abschalten! Eine Betriebsstörung des Bundesamts für Verfassungsschutz, Donnerstag, 16. August 2018

Mobilisierung:
Faltblatt Lebenslaute 2018 (70dpi) (300dpi)
Plakat Lebenslaute 2018 (70dpi) (300dpi)
Postkarte Lebenslaute 2018 (70 dpi) (300dpi)
Bestellwunsch des Druckflyers gerne mailen an Printorder2018@lebenslaute.net.

In der Aktionswoche Vorgetragenes/eingesetzte Schriftstücke:
Vorkonzert-Programm zum 19.8., „Alte Feuerwache“ (Köln): Programmheft 2018
Dr. Rolf Gössner beim Vorkonzert am 19.8.: Rede zum bundesdeutschen Inlandsgeheimdienst „Verfassungsschutz“ (am 1.9. nebst einer Vorbemerkung publiziert in der Zweiwochenschrift Ossietzky 17/2018) und am 7.9. mit zwei LEBENSLAUTE-Fotos und dem DFG/VK-Video auf pressenza.com)
Handzettel für Mitarbeiter_innen, 20.8.

Abschalten„:
„Einen Agenten abschalten heißt: sich von ihm trennen. Ein Agent wird von einem Nachrichtendienst abgeschaltet, weil er etwa unzuverlässig ist oder weil die Gegenseite ihn als Agenten erkannt hat.“ (Abc der Nachrichtendienste, S. 333-345 in: Die lautlose Macht – Geheimdienste nach dem Zweiten Weltkrieg, Band 2, Stuttgart 1985)


>> Aufruf

Mit Suite und Kantate gegen den Staat im Staate – GEHEIMDIENSTE ABSCHALTEN!

Mit Suite und Kantate gegen den Staat im Staate – Geheimdienste abschalten!

Geheimdienste entziehen sich ihrem Wesen nach einer gesellschaftlichen Kontrolle. Das widerspricht der Grundidee von Demokratie. Vor allem diktatorische Regime setzen auf starke Geheimdienste. Geheimdienste bespitzeln und diffamieren, erzeugen ein Klima von Angst und Rassismus, inszenieren Kriegsgründe und schrecken auch vor Morden nicht zurück. Das ist ihnen möglich, weil sie keiner echten demokratischen Kontrolle unterliegen.

Die heutigen deutschen Geheimdienste – Bundesnachrichtendienst (BND), Militärischer Abschirmdienst (MAD) und Verfassungsschutz (VS) – sind aus Strukturen des Nazi-Faschismus hervorgegangen. Nach dem 2. Weltkrieg einigten sich die US-Geheimdienste und ihre westdeutschen Partner darauf, so wörtlich, „die alte Arbeit im gleichen Sinn“ gegen den inneren und äußeren Feind, die „rote Gefahr“, fortzusetzen. So entstanden in mehreren NATO-Staaten auch bewaffnete Untergrundstrukturen („stay behind„), in denen in der BRD alte und neue Nazis zahlreich vertreten waren.

Nach 1989 wurden auf dem Gebiet der ehemaligen DDR auch mit staatlichen Mitteln und mit Hilfe des VS Nazigruppen organisiert. Die Kader des NSU stammten aus dem „Thüringer Heimatschutz“, der unter anderem mit Geldern des VS finanziert wurde.

Nach der Selbstenttarnung des NSU wurden unter anderem im Bundesamt für Verfassungsschutz Akten vernichtet, die die Tätigkeit Dutzender V-Leute aus dem NSU-Umfeld dokumentierten. Ein Verfassungsschutzmitarbeiter war nachweislich bei dem NSU-Mord in Kassel am Tatort.

Der VS behindert bis heute gerichtliche Ermittlungen, sodass niemand aus dem VS strafrechtliche Konsequenzen fürchten musste. Statt des rechten Milieus wurde jahrelang das Umfeld der Opfer verdächtigt.

Warum starben mindestens sechs NSU-Zeug*innen im Zusammenhang einer Aussage, und warum werden Attentäter*innen selten lebend gefasst?

Spätestens seit 2016 mischen V-Leute auch in der islamistischen Szene mit, z.B. im Fall der Anstachelung und Unterstützung des Attentäters vom Breitscheid-Platz, Anis Amri. Auch hier wurden Akten manipuliert.

Warum stirbt 2016 der mutmaßliche Sprengstoffattentäter Jabr Albakr in einem Leipziger Gefängnis?

Und genau diese Geheimdienste bekommen immer mehr Geld, Personal und Befugnisse!

Aus alldem wird deutlich, dass Aktivitäten staatlicher Geheimdienste von den Aktivitäten von Terrororganisationen nicht klar zu unterscheiden sind. Das ist umso verheerender, als auf Anschläge oft mit Kriegsterror „geantwortet“ wird, der ganze Regionen der Welt auf Dauer ins Chaos stürzt, unermessliches Leid über die Menschen bringt und sie zur Flucht zwingt.

  • Verfassungsschutz und alle Geheimdienste abschalten! 
  • Geheimdienstliche Tätigkeit ausländischer Dienste nicht dulden und Whistleblower*innen schützen! 
  • (Mit-)Täter*innen und Mitwisser*innen aus Politik und Behörden zur Verantwortung ziehen!
  • Schluss mit den Unterdrückungs- und Überwachungsstrukturen in unserem Land!
  • Verteidigung und Ausbau demokratischer Rechte!

Solidarität, Freiheit und Gleichheit statt staatlicher Angstmacherei!


>> Konzertprogramm 2018

U. Klan, „Wer die Wahrheit spricht“ aus „Wie eine Taube“, Oratorium für Hrant Dink (2011)
„Ötme Bülbül Ötme“, Türkisches Volkslied nach dem Gedicht des 16. Jahrhunderts von Pir Sultan Abdal
Erdal Aslan (Saz), Gastbeitrag mit LL-Quartett: Zülfü Livaneli, „Yiğidim Aslanım“ (Album „Günlerimiz“, 1980)
L. v. Beethoven, „Coriolan“ Ouvertüre op. 62 c-moll für Orchester (1807)
C.W. Gluck, Anfang des 2. Akts aus der Oper „Orpheus und Eurydike“ (1762/1774)
„Die Gedanken sind frei“, Volkslied, Satz: J. Butz, Text vier weiterer Strophen: Olaf Cless (1975)
R.M. Sherman & R.B. Sherman, „That’s What Friends Are For: We’re Your Friends„, Vulture Song der Geier aus dem Disney-Film „The Jungle Book“ (1967), auf Englisch gesungen
D. Schostakowitsch, „Walzer Nr. 2“ (1956), posthum in Suiten für „Jazzorchester Nr. 2“ und für „Varieté-Orchester“
U. Schaub, „James Bond vs. VS“, Bearbeitung (2018) des instrumentalen „James Bond 007 Theme“ M. Normans (1961) ergänzt um Chorgesang „manche leute glauben“ und Sprechtexte, Uraufführung.

Programmheft 2018 zum Download


>> Wir suchen jedes Jahr…

Lebenslaute ist offen für übefreudige Musiker*innen aller Chor­- und Orchester­stimmen, Laien und Profis! Nicht musizierende Aktionsunter­stützer*innen sind ebenso willkommen!
Musikaktivist*innen können sich unabhängig von den jährlich überregionalen Aktionswochen auf unseren zweisprachig deutsch-englischen E-Mail-Newsletter (bis 10-mal jährlich) eintragen, Kontakt zu unseren Regionalgruppen aufnehmen und Vorschläge für zukünftige Aktionsthemen und -orte schreiben.