Lebenslaute im Tagebau Jänschwalde, 30. 11. 2019

Lebenslaute im Tagebau Jänschwalde, 30. 11. 2019

Am 30. November um 4:00 Uhr brachen Musiker*innen von Lebenslaute auf, um sich an den Aktionen von Ende Gelände im Braunkohlerevier Lausitz zu beteiligen. Um 5:00 standen mehrere ‚Finger‘ dicht gedrängt auf dem Bahnsteig. Um 7:00 kam der überfüllte Zug in Jänschwalde-Ost an. Nach mehreren Versuchen der Polizei, die Gruppe am Eindringen in den Tagebau Jänschwalde zu hindern ging es steil hinunter, mit Cello, Cajón, Gitarre, Akkordeon, Posaune, Klarinette und Querflöte.

Nach weiteren Versuchen der Polizei, die Gruppe aufzuhalten, war Lebenslaute in drei Kleingruppen geteilt. Kurze Zeit später kamen alle auf zum Teil völlig getrennten Wegen auf der zweiten Ebene an. Über unwegsame Abhänge erreichten wir mit einem Teil des ‚Roten Fingers‘ die in diesem Abschnitt letzte, dritte Ebene, wo ein Kohle-Förderband gestoppt wurde. Hier konnte nun in eisiger Kälte musiziert werden.

Auf dem Konzertprogramm standen „In einem kühlen Grunde“, „Wann, wenn nicht jetzt“, „Abschied vom Walde“,  „Wie nun ihr Herren“, „Klimakiller Nr. 1“, „Misty Mountains“, „Mein bester Freund“, Folk und einiges mehr.

Aufgrund der niedrigen Temperaturen war es nicht möglich, alle Instrumente auf die Tonhöhe des Akkordeons zu stimmen. Gegen 10:00 Uhr verschwand die Sonne und es wurde bitter kalt. Nun war es kaum noch möglich, die Instrumente zu spielen. Es wurde umso mehr gesungen. Gegen 11:00 Uhr wurde die Polizeieinheit ausgetauscht. Gegen 12:00 entschieden die Aktivist*innen des Roten Fingers, einschließlich der Lebenslaute-Bezugsgruppe,  diese Blockadeaktion zu beenden und wurden schließlich aus dem Tagebau rausgefahren. Die Polizei verzichtete auf die Personalienfeststellung. An anderen Orten gingen die Blockadeaktionen bis 15:00 Uhr. Siehe auch Berichte auf www.ende-gelaende.org.