2009 Gorleben

2009 Gorleben

A-Moll statt A-Müll

LEBENSLAUTE-Konzert-Aktion, 4.-9. August 2009:
Musikalische Inspektion des geplanten Endlagers in Gorleben

Gorleben1
Mit einer Treppe, nicht mit einer Leiter wurde die Mauer überwunden

Seit dem 04.08.2009 bereitete die Lebenslaute eine Konzertaktion auf dem Gelände des geplanten Endlagers in Gorleben vor. Sie wendet sich damit gegen den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke und gegen den weiteren Ausbau des ungeeigneten Salzstockes in Gorleben zu einem atomaren Endlager.
Am Samstag, dem 08.08., konnte die „Konzertinspektion“ des Geländes – einen Tag früher als geplant – erfolgreich stattfinden.
Abgeschlossen wurde die Aktion am Sonntag dem 9.8.09 mit einem Konzert vor dem Haupttor des geplanten Endlagers, das den Widerstand im Landkreis durch die Musik und die Berichte von der erfolgreichen Inspektion am Vortrag weiter stärkte und bei dem zur Großdemonstration „Mal richtig abschalten!“ am 5.September in Berlin aufgerufen wurde.

Film über die Aktion von graswurzel.tv (4:37min).

Bericht mit Fotos von der Aktion bei julia-seeliger.de

>> Flyer 2009

Lebenslaut in Gorleben
Wir leisten musikalischen Widerstand. Dazu werden wir das Gelände des Erkundungbergwerks für ein atomares Endlager musikalisch inspizieren. Mit dieser Aktion Zivilen Ungehorsams werden wir lebenslaut gegen eine lebensbedrohliche Technologie.
Atomkraft  war, ist und wird nie eine >saubere und sichere< Energie sein. Schon beim Grundstoff Uran, der weltweit zu 70% in Gebieten indigener Bevölkerung abgebaut wird, fängt die Missachtung von Umwelt- und Menschenrechten an. Die Liste der Atom-Betriebsstörungen wächst ins Unendliche. Kleinere Vorfälle werden nach Möglichkeit vertuscht, Folgeschäden bezweifelt und heruntergespielt, bis es nicht mehr geht. Die Gefahren enden bei Super-GAUs und Betriebskatastrophen (Mayak 1957, Tschernobyl 1986, im 21. Jahrhundert schon in Japan und Schweden) noch lange nicht, das zeigen die Beispiele der deutschen Atommüll-Lager Morsleben und zuletzt Asse bei Wolfenbüttel.
Nach Bekanntwerden der Wassereinbrüche in die Asse wird immer deutlicher, wie hochgefährdet der dort eingelagerte mittel- und schwachradioaktive Müll ist. Die Stollen des ehemaligen Salzbergwerks >Asse II< drohen abzusaufen . Wie die zigtausend Atommüll-Fässer und -Behälter davor geschützt werden können, ist völlig offen. Perspektivisch ist mit einer Freisetzung radioaktiver Strahlung in die Biosphäre  zu rechnen. Ähnliches droht im Fall einer Atommülleinlagerung im Salzstock Gorleben, in dem gleichfalls Laugen-Zuströme festgestellt und zuletzt im März 2009 presseöffentlich gemacht wurden.
Stromkonzern-Lobbyist_innen und Bundestags-Wahlkämpfer_innen trommeln derweil für die Weiterführung der Atomkraft als angeblich klimaschonender Notwendigkeit. Mit allen Tricks wie Teillastbetrieb sollen Stilllegungen von AKWs vermieden werden, bis andere politische Mehrheiten der Atomenergie neuen Aufwind geben könnten. Die mehrheitliche Atomkraftablehnung der Bevölkerung interessiert die Vertreter_innen dieser Energiewirtschaft nicht wirklich.
Die Atomtechnologie mit ihrem Zerstörungspotenzial wird nie beherrschbar sein. Der nukleare Müll wird noch hunderttausende Jahre strahlen. 2010 läuft das zehnjährige Gorleben->Moratorium< mit seinem Salzstock-Erkundungsstopp aus. Dann wird erneut versucht werden, Gorleben als Standort für das – womöglich weltweit erste – Endlager für hochradioaktiven Müll zu etablieren. Dies werden wir nicht hinnehmen, sondern in Wort, Klang und Tat unseren Widerstand auf das Betriebsgelände tragen.
Atomlobby übertönen!
Energieressourcen fair teilen!
Alle Atomanlagen stilllegen !!!

Musik
Georg Philipp Telemann: >Der Morgen< aus der Kantate >Die Tageszeiten<
Fanny Hensel: >Hörst du nicht die Bäume rauschen?< op.3/1
Joseph Haydn: Teile der Sinfonie 101 D-Dur >Die Uhr<
Willy Burkhard: Solange die Erde steht.